Dienstag, 22. Juli 2008

Highway to Hell

Wer kennt ihn nicht, diesen Weltberühmten Song der Band AC/DC, welcher von der unerklärlichen Anziehungskraft und Freiheit der Straße handelt. Mit der Harly auf der Route 66, ein Männertraum.
Das Problem bei der ganzen Sache ist jedoch, wenn sich das Motorrad in einen Ford Galaxy verwandelt an dessen Steuer eine übergeschnappte 62ige jährige sitzt, die vergessen hat ihre Pille zu nehmen. So kam ich in den Genuss einer 6 stündigen mentalen Misshandelt. Geprägt von haarsträubenden Erzählungen über Hygienebedürfnisse und Beischlafgewohnheiten. Das ständige anfassen und Streichel von Schulter und Oberschenkel führt dann letztendlich dazu, dass ein verstörter Student kauernd auf dem Beifahrersitzt ausharrt und betet die letzten 109 km zu überleben und das sein Gehirn möglich alles wieder schnell vergessen würde.
Aber was soll man tun?
In diesem Augenblick wünschte ich mir, vor alten Leuten keinen Respekt zu haben. Doch wie soll das gehen? Als wohlerzogener Mensch respektiert man eben ältere Mitmenschen. Also konnte ich schlecht sagen „Hör ma! Halts Maul!“. In Basel war ich kurz davor eine Paar zu fragen ob es mich mitnimmt. Die Überlegung „Ach komm, is nicht mehr weit und die Erfahrung kannste sicher nochmal gebrauchen“, war ein gewaltiger Fehler. Ich hätte liebend gern auf diese Erfahrung verzichtet. Vor allem deshalb, weil in Basel die letzten anderen Mitfahrer ausstiegen und mich allein mit Mutter Psycho im Auto zurück ließen. Die Canadierin sagte zu mir am Bahnhof noch „Stay alive.“ . Netter Abschied. 10 Minuten nach Abfahrt fragt die Schrägschraube doch tatsächlich ob sie bei mir Übernachten könne und ich am nächsten Tag schon was vor hätte. Schließlich war der 14 Juli und somit Nationalfeiertag in Frankreich. Hallo?
Mich schüttelst heut noch wenn ich daran denke wie sie mir mit ihrer Hand vor dem Gesicht rumwedelte, meine Schulter oder Oberschenkel streichelte. Und der Griff in meine Hosentasche…. Grundgütiger.
Ich denke spätestens da hatte ich einen mentalen Selbstschutz aufgebaut der mich nur noch mit „Mhh“ und „Hhm“ antworten lies. Zu allem Überfluss nahm sie alle paar Minuten ihre Hände vom Lenkrad um mir irgendetwas zu gestikulieren. So eierte das Auto quer über die Autobahn. Ich musste dutzende Male sagen, dass sie Abbiegen solle, da sie ununterbrochen redete.
Wie gesagt, Highway to Hell.
Naja, alles geht mal vorbei und ich habe eines gelernt:
Niemals mit Frauen mitfahren die sich am Telefon älter anhören und auf Online Portalen Mitfahrgelegenheiten anbieten.

Ansonsten, alles wie immer. Ich trete so langsam in die recht anstrengende Phase des Berichte schreiben über.

Beste grüße,
euer leicht traumatisierter David


PS: Nur keine Panik, mein grenzenloser Optimismus hält mich davon ab Labil zu werden ;-)

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