Montag, 28. Juli 2008

Wartezeit

soll einem ja die Relativitätstheorie im Bezug auf die Definition der Zeit näher bringen.
Die schlimmste Wartezeit ist jene, bei der man nicht weiß wie lange man warten muss. Wenn die Minuten nur so hin kriechen und selbst der Sekundenzeiger Anstalten macht, langsamer zu laufen.
So wandert mein Blick alle 5 Minuten auf mein Outlook-Icon und sucht nach dem „Sie-haben-Post“-Symbol. Simulation sind letzen Endes auch wieder Prüfungen. Geduld. Fehlende Geduld.
Heut zu Tage fast schone eine Krankheit. Man hat keine Zeit. Man möchte seinen Tag so sinnvoll wie möglich nutzen. Jede Minute füllen um ja nicht auf den Gedanken zu kommen, man würde etwas verpassen. Das schlimme daran ist, man kann sich nicht leisten dies nicht zu tun. Denn es sitzt die ständige Angst im Nacken den anderen in etwas nach zu stehen.
Sicherlich haben Leute die ihren Horizont begrenzen nicht dieses Problem. Doch im Zeitalter der Globalisierung, wo man selbst vor dem Mann in China Angst haben muss, man kommt zu kurz, hetzt man durch den Tag und wundert sich abends im Bett warum man überhaupt nichts mitbekommen hat.
Der Satz „Lebe jede Minute so als wäre es deine letzte“ geht mir mittlerweile auf den Keks. Unserer Lebenszeit ist begrenzt, kein Zweifel. Aber ist es wirklich so toll immer etwas zu erleben? Wenn man zu viel erlebt, dann vergisst man doch dass man lebt. Man überflutet sich mit Reizen und die eigene Wahrnehmung verblasst im Realitätsbombardement der Welt. Warum gibt es sonst solche Krankheiten wie Borderline?
Tja und so starre ich an einem Freitagabend vom neunten Stock eines Apartments einfach in die Weltgeschichte und ich fühl mich sau wohl dabei. Ein verlangen nach Ungewissheit macht sich in mir breit. Ungewissheit zu haben für den nächsten Tag, die nächste Woche, das nächste Jahr.
So etwas wäre doch der wahre Luxus, das wahre Leben. Nie zu wissen was auf einen zu kommt, wie der nächste Schritt aussieht.
Es gibt ja den Satz. Entweder man sieht die ganze Welt und ist nirgends zu Hause oder man bleibt wo man ist und kann dies sein zu Hause nennen. Beide kann glaube ich nicht gut gehen, da der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Man gewöhnt sich daran zu reisen oder eben daheim zu bleiben.
Und was wäre daran denn so verkehrt einfach daheim zu bleiben. Ich habe mal wieder gemerkt was ich an Deutschland schätze. Haha schon wieder Gewohnheit bzw. Bequemlichkeit. Aber man fühlt sich dort eben auch daheim. Ich glaube es fällt sehr schwer, selbst nach Jahren in einem anderen Land zu sagen, „Hier bin ich zu Hause“. Sein Wurzeln vergisst man nicht und auch nicht das Gefühl. Ich kann zwar nicht Behaupten dass ich zu irgendeiner Zeit Heimweh oder sowas in der Richtung hatte, aber dennoch war eine Art kleiner Sehnsucht doch vorhanden. Wobei diese in beide Richtungen ging. Einmal noch weiter weg und einmal wieder zurück. Noch gut 1.5 Jahre und mein Studium sind beendet. Ich denke ernsthaft über ein Gap Year nach. Einfach mal 1 Jahr irgendwas machen was Volt. sogar komplett in eine andere Richtung geht.
Was ich definitiv brauche ist Urlaub ohne Verpflichtungen über die ich Nachdenken muss. Seid gut1.5 Jahren hatte ich das jetzt mehr. Die letzten Sommersemesterferien Praktikum und die 1-2 Wochen während des Semesters musste man lernen. Es war einfach nicht möglich Abzuschalten.
Die 4 Woche die mir nach Ende meines Praktikums bleiben werde ich es hoffentlich schaffen. Ich merke richtig wie ich dringen mal so eine komplette Pause brauche. Einfach Ungewissheit.



Gut genug rumphilosophiert. Mal wieder was aus dem „realen“ Leben.
Zurzeit sind wir zu 7t in der Wohnung. Die beiden Polinnen haben besuch. Seid einer Woche schon. Und das ist eindeutig zu viel. Die Wohnung ist mit 5 Leuten fast schon überbelegt, wenn man es aufs Bad und die Küche mal bezieht. Im Prinzip wäre mir es ja herzlichst egal wer wen hier mit her schleppt nur dann sollte man vlt doch ein wenig Rücksicht auf die Mitbewohner nehmen. Vor allem wenn’s einem einfällt Sonntagsnacht um 3 seine Haare zu föhnen, nie den Müll runterbringt und einem auch nicht einfällt mal das trockenen Geschirr ab zu räumen.
Ja ich weis das hört sich jetzt vlt ein bissl spießig an, aber ich finde das Verhalten der einen, einfach unter aller Sau und ich komm mir langsam wie der Depp vor. Dabei ist es eigentlich nur eine Person die sich so verhält und die Schwester davon ist genauso. Ich meine wenn man sieht das ich gerade vom joggen komme und total verschwitzt bin, dann rennt man doch nicht unter die Dusche und bleibt da ne halbe Stunde. Ich find’s rücksichtslos. Zum Glück halte ich mich zurzeit mehr in einer andere WG auf die nur 2 Gebäude weiter ist. Dort bin ich auch bisher der ungeschlagenen Siedler von Catan König. Hehe. Irgendwie ist das so eingekehrt. Spielen wie fast jeden Tag. Obwohl ich glaub das es bald ein Ende hat. Eine Mitspielerin ist immer sehr ungehalten darüber dass ich gewinne. Kommt davon wenn man zu verbissen spielt. „Ist doch nurn spiel“, mit dem Satz kann man sie sehr leicht reizen in letzter Zeit. Ach ich hab Spaß. Meistens wird auch gekocht. Ich freu mich vor allem darauf wenn wir die Fritöse des einen benutzen werden um Pizza, Kuchen und auf jeden Fall Schokoladenriegel frittieren werden. So sind sie halt die Schotten, alles frittieren und rauchigen Whisky trinken.

Arbeitstechnisch läuft alles so gegen Ende zu. Ich arbeite zwar im Moment verstärkt wieder mit der Simulation um endlich mal die richtige Kurve zu finden, aber das geht relativ flott. Hab jetzt meine eigenen Server im Rechenzentrum und der hat schon ordentlich Dampf. Von dem her ist auch meine Wartezeit nicht so lange ;).

Puhh warm ist’s heut.

Freitag, 25. Juli 2008

Mittwoch, 23. Juli 2008

Dienstag, 22. Juli 2008

Highway to Hell

Wer kennt ihn nicht, diesen Weltberühmten Song der Band AC/DC, welcher von der unerklärlichen Anziehungskraft und Freiheit der Straße handelt. Mit der Harly auf der Route 66, ein Männertraum.
Das Problem bei der ganzen Sache ist jedoch, wenn sich das Motorrad in einen Ford Galaxy verwandelt an dessen Steuer eine übergeschnappte 62ige jährige sitzt, die vergessen hat ihre Pille zu nehmen. So kam ich in den Genuss einer 6 stündigen mentalen Misshandelt. Geprägt von haarsträubenden Erzählungen über Hygienebedürfnisse und Beischlafgewohnheiten. Das ständige anfassen und Streichel von Schulter und Oberschenkel führt dann letztendlich dazu, dass ein verstörter Student kauernd auf dem Beifahrersitzt ausharrt und betet die letzten 109 km zu überleben und das sein Gehirn möglich alles wieder schnell vergessen würde.
Aber was soll man tun?
In diesem Augenblick wünschte ich mir, vor alten Leuten keinen Respekt zu haben. Doch wie soll das gehen? Als wohlerzogener Mensch respektiert man eben ältere Mitmenschen. Also konnte ich schlecht sagen „Hör ma! Halts Maul!“. In Basel war ich kurz davor eine Paar zu fragen ob es mich mitnimmt. Die Überlegung „Ach komm, is nicht mehr weit und die Erfahrung kannste sicher nochmal gebrauchen“, war ein gewaltiger Fehler. Ich hätte liebend gern auf diese Erfahrung verzichtet. Vor allem deshalb, weil in Basel die letzten anderen Mitfahrer ausstiegen und mich allein mit Mutter Psycho im Auto zurück ließen. Die Canadierin sagte zu mir am Bahnhof noch „Stay alive.“ . Netter Abschied. 10 Minuten nach Abfahrt fragt die Schrägschraube doch tatsächlich ob sie bei mir Übernachten könne und ich am nächsten Tag schon was vor hätte. Schließlich war der 14 Juli und somit Nationalfeiertag in Frankreich. Hallo?
Mich schüttelst heut noch wenn ich daran denke wie sie mir mit ihrer Hand vor dem Gesicht rumwedelte, meine Schulter oder Oberschenkel streichelte. Und der Griff in meine Hosentasche…. Grundgütiger.
Ich denke spätestens da hatte ich einen mentalen Selbstschutz aufgebaut der mich nur noch mit „Mhh“ und „Hhm“ antworten lies. Zu allem Überfluss nahm sie alle paar Minuten ihre Hände vom Lenkrad um mir irgendetwas zu gestikulieren. So eierte das Auto quer über die Autobahn. Ich musste dutzende Male sagen, dass sie Abbiegen solle, da sie ununterbrochen redete.
Wie gesagt, Highway to Hell.
Naja, alles geht mal vorbei und ich habe eines gelernt:
Niemals mit Frauen mitfahren die sich am Telefon älter anhören und auf Online Portalen Mitfahrgelegenheiten anbieten.

Ansonsten, alles wie immer. Ich trete so langsam in die recht anstrengende Phase des Berichte schreiben über.

Beste grüße,
euer leicht traumatisierter David


PS: Nur keine Panik, mein grenzenloser Optimismus hält mich davon ab Labil zu werden ;-)